Rückstauschutz
Rückstau aus dem Kanal kann zum Beispiel bei Starkregen aber auch bei Wartungsarbeiten im Kanal entstehen. Dann staut sich das Schmutz- und Regenwasser, ohne Schutz auch bis ins Gebäude.
Ursachen für einen Rückstau
Rückstau im Kanal entsteht meistens bei Starkregenereignissen. Dann kann das Kanalnetz, aufgrund der Wassermasse, oft nicht sofort das gesamte anfallende Niederschlagswasser ableiten.
Verstopfungen oder Ablagerungen im Kanal, Rohrbruch oder der Ausfall eines Pumpwerkes können ebenfalls einen Rückstau verursachen.
Das Abwasser staut sich bei diesen Ereignissen im Kanal zurück. Es füllt gegebenenfalls die ganze Kanalisation bis zur Rückstauebene, der Straße, auf und läuft dann oberflächlich ab. Sind Abflüsse im Haus, die unter der Straßenoberkante liegen, nicht gesichert, fließt das Abwasser auch ins Haus.
Wo muss man das Gebäude schützen? - Rückstauebene
Im Falle eines Rückstaus müssen alle Abflüsse unterhalb der Rückstauebene geschützt werden. Dies sind zum Beispiel Kellerräume mit Waschbecken, Waschmaschinen, Duschen oder Bodenabläufen. Jeder Abfluss muss mit einer wirksamen Schutzvorrichtung ausgerüstet sein.
Die Rückstauebene ist die Straßenoberkante an der Anschlussstelle des öffentlichen Kanals. Nach DIN EN 12056-4 bezieht sich die Straßenoberkante auf die Straßenhöhe oberhalb der Achse des öffentlichen Kanals, das heißt unabhängig vom jeweiligen Querprofil der Straße. Entscheidend ist die Lage der Abwasserleitung in der Straße.
Vor oberflächlich abfließendem Wasser sollten ebenfalls Öffnungen, wie Kellerfenster, außenliegende Kellerzugänge oder Garagenzufahrten, welche sich unter der Rückstauebene befinden, geschützt werden.
Verantwortung des Eigentümers
Es liegt in der Verantwortung des Grundstückeigentümers, sein Wohneigentum vor Rückstau zu schützen. Bodenabläufe, Waschbecken, Waschmaschinen, Duschen usw., die unterhalb der Straßenoberkante liegen, sind mit einem Rückstauschutz zu versehen. Die Anlagen sind ebenfalls regelmäßig zu warten.
Die Verantwortlichkeiten sind in der Entwässerungssatzung hinterlegt.
Schutzmaßnahmen
Alle Abflüsse, welche unter der Rückstauebene liegen, sind mit einer Rückstausicherung auszurüsten. Für einen wirksamen Schutz sind die Anlagen regelmäßig zu warten. Empfohlen wird zweimalig im Jahr.
Rückstausicherung durch Einbau einer Hebeanlage
Der beste Schutz vor Kanalrückstau ist immer eine automatisch arbeitende Hebeanlage. Diese hebt das Abwasser über die Rückstauebene. Somit kann im Rückstaufall kein Abwasser in die Kellerräume eindringen. Zudem kann man den Ablauf auch während eines Rückstaus nutzen.
Rückstausicherung durch Einbau eines Rückstaudoppelverschlusses
Eine andere Schutzmöglichkeit bietet der Einbau eines automatischen Rückstaudoppelverschlusses. Dies ist jedoch nur unter bestimmten Bedingungen zulässig. Hier ist eine Benutzung der betroffenen Ablaufstellen im Rückstaufall nicht möglich.
Weitere Schutzmaßnahmen
Insbesondere im Starkregenfall oder bei Hochwasser fließt auch Wasser oberflächlich ab. Es kann über Kellerfenster, außenliegende Kellerzugänge oder Garagenzufahrten ins Gebäude eindringen. Auch hier sollte an wirksame Schutzmaßnahmen gedacht werden.
Ob ihr Grundstück während eines Starkregens durch abfließendes Wasser gefährdet ist, können Sie der Starkregengefahrenkarte entnehmen. Als Grundstückseigentümer können Sie eine Detailauskunft für ihr Grundstück anfordern und gezielte Schutzmaßnahmen einplanen.