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Grundwasservorkommen für Brunnen

Über einen Gartenbrunnen kann man das Grundwasser anzapfen und als Gießwasser oder auch für die Toilettenspülung und Waschmaschine nutzen. Nachfolgend finden Sie ausführliche Informationen, wo ein Gartenbrunnen auf Grundwasser trifft.

Wenn Sie einen Gartenbrunnen bauen, vergessen Sie nicht, den Förderantrag rechtzeitig bei uns einzureichen. Wir fördern den Bau eines Gartenbrunnens mit einem einmaligen Zuschuss.

Grundwasservorkommen in der Übersicht

Mit Gartenbrunnen nutzt man das obere, quartäre Grundwasserstockwerk bis circa 10 Meter.

Ob die Vorkommen für eine Wassergewinnung genutzt werden können, ist von den Eigenschaften des dortigen Grundwasserleiters abhängig. So bestimmt der Flurabstand, die Grundwassermächtigkeit und die Durchlässigkeit, ob ein Brunnen sinnvoll ist. So sind Standorte mit geringen Grundwassermächtigkeiten nicht oder nur bedingt nutzbar.

Einen ersten Überblick, ob am gewünschten Standort nutzbares Wasser zu finden ist, gibt das nachfolgende Bild. In den farbigen Bereichen liegen Einschränkungen vor.

Bild vergrößern: Nutzungspotential des Grundwassers, Kartendarstellung
Das Kartenbild zeigt als Übersicht die für Gartenbrunnen nutzbaren Grundwasservorkommen und Gebiete mit Einschränkungen.

Weitere Informationen zur Grundwassermächtigkeit und den Grundwasserflurabständen erhalten Sie in unserem INKB-Kartenportal.

Situation im südlichen Stadtgebiet

In der Regel bieten die quartären grundwasserführenden Sande und Kiese der Donauebene zwischen Altstadt und weit hinaus über Winden, Zuchering und Niederfeld durchwegs sehr gute Bedingungen für eine Grundwassernutzung. In diesen Bereichen liegen Flurabstände von 1 bis 5 m und Grundwassermächtigkeiten von 4 bis 8 m vor.

Vereinzelt kann es jedoch auch im Süden zu Einschränkungen kommen. Insbesondere dort, wo die flussgeschichtliche Entwicklung der Donau und seiner Nebenflüsse schluffige Lohensedimente mit geringen Durchlässigkeiten hinterlassen haben.

Situation im nördlichen Stadtgebiet

Größere Einschränkungen ergeben sich jedoch durchgängig für das nördliche Stadtgebiet. Besonders im Bereich der quartären Hochterrasse, wo aufgrund der geringen Grundwassermächtigkeiten nur ein reduziertes Grundwasservolumen existiert. Örtlich können durchaus Grundwassermächtigkeiten von nur wenigen Dezimetern vorliegen oder sogar kein Grundwasser vorhanden sein.

Verantwortlich hierfür sind die wasserundurchlässigen Bodenhorizonte aus feinsandigen, bindigen Schichten die als Grundwassersohle (Stauer) bezeichnet werden. Diese sehr festen Schichten – sie sind an ihrer bläulichen Färbung zu erkennen – treten in manchen Bereichen teilweise stark an die Oberfläche und verringern oder verdrängen somit die grundwasserführenden Schichten. Liegen generell geringe Grundwassermächtigkeiten vor, so kann es in trockenen Perioden auch zum Versiegen von Brunnen kommen.

Nach den derzeitigen Erkenntnissen sind besonders die Bereiche nördlich bis nordöstlich der Altstadt, im nordöstlichen Stadtbezirk und bereichsweise in Friedrichshofen sowie Neuburger Straße bis Gerolfinger Straße zur Grundwassernutzung nicht zu empfehlen.

Aber auch größere Grundwasserflurabstände von ca. 7 m und mehr wie z. B. in Mailing können eine Grundwassernutzung erschweren. Mit den üblichen Saugpumpen ist dort keine Grundwasserförderung mehr möglich.

Besonders schwierig sind die Bereiche zu bewerten, wo lediglich Schicht- bzw. Sickerwasser (besonders in Hanglagen) ohne nennenswerte Mächtigkeiten auftritt. Schichtwasser ist dann gegeben, wenn in bindigen Böden Schichten mit wasserdurchlässigem Material eingelagert sind. In diesen oftmals sehr dünnen Schichten fließt das Wasser ab, ohne das es von den Filterrohren der Schlagbrunnen erfasst werden kann.