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Grundwasserleiter - geologische Grundlagen

Der geologische Aufbau der Bodenschichten bestimmt, wo und wie das Grundwasser fließt. Bei uns gibt es zwei wesentliche Grundwasserleiter. Die geologischen Hintergrundinformationen dazu finden Sie nachfolgend.

Bodenschichten im Überblick

Die für die Grundwasserleitung wesentlichen Bodenschichten in und um Ingolstadt sind:

  • Hauptgrundwasserleiter des Quartärs (quartärer Porengrundwasserleiter)
  • Tertiärschicht: gering wasserdurchlässig
  • Karstgrundwasserleiter im Karbonatgestein des Jura

In der nachfolgenden Profilschnitt sind die hydrogeologischen Schichten schematisch dargestellt.

Bild vergrößern: Hydrogeologischer Profilschnitt des Ingolstädter Donaubeckens
Der Profilschnitt zeigt schematisch die wasserführenden und geologischen Bodenschichten des Ingolstädter Beckens.


BodenschichtErdzeitalterEigenschaften
Hauptgrundwasserleiter
(im Bild blau)
„1.Stockwerk“

quartärer Porengrundwasserleiter
aus dem jüngsten Erdzeitalter

• Kiese und Sande, welche durch die Donau im Laufe der Zeit angeschüttet wurden
• sehr gute Durchlässigkeit
• zweite Schicht für die Trinkwassernutzung
„grundwasserstauende Schicht“
(im Bild ocker)
tertiäre Feinsedimente
ab Ende Kreidezeit bis Quartär)
• Sand, Ton und Mergel
Karstgrundwasserleiter
(im Bild lila und dunkelblau)
ältesten anstehenden Gesteine des Oberen Jura (Malm)
aus dem „Eiszeitalter“
• Kalk- und Dolomitgesteine
• bis zu 400 Meter mächtig
• stark wasserführend
• gut geschütztes Trinkwasser ohne starke menschliche Einflüsse (noch)
• ältestes (ca. 30-50 Jahre alt) und wertvollste Trinkwasservorkommen


Darstellung in der Karte

In unserem Kartenportal können Sie sich die geologische Karte, die Grundwassermächtigkeiten im Quartär und weitere hydrogeologische Karten anzeigen lassen. Dazu müssen Sie im linken Navigationsbereich einen Haken bei den gewünschten Informationen setzen.

Die quartäre Bodenschicht - oberstes Stockwerk

Erst im Quartär, der erdgeschichtlich jüngsten Zeit, wurde die oberste Bodenschicht des Ingolstädter Raumes gestaltet. Entscheidend geprägt wird das Ingolstädter Becken von der Donau, die hier weitflächig ihre Terrassen- und Auensedimente hinterließ. Im Norden des Stadtgebietes hatten auch der Augraben, der Mailinger Bach und die Schutter ihren Einfluss.

Durch die Donau wurden im Laufe der Zeit Kiese und Sande antransportiert. Diese bilden den obersten Grundwasserleiter. Dieser ist sehr gut durchlässig und führt viel Grundwasser. Er wird daher auch der Hauptgrundwasserleiter genannt. Diesen nutzen wir neben dem Karstgrundwasser für die Trinkwasserversorgung von Ingolstadt.

Dieses oberste Grundwasserstockwerk erreicht südlich der Donau Grundwassermächtigkeiten von 4 bis 8 Metern. Nördlich der Donau liegen aufgrund der Höhenlagen des Tertiärs die Grundwassermächtigkeiten lediglich bei 1 bis 2 Metern. Örtlich können hier jedoch auch nur wenige Dezimeter oder gar kein Grundwasser vorhanden sein.

Die Grundwassermächtigkeiten sind im Detail im Kartenportal dargestellt. Dazu müssen Sie im linken Menü die Grundwassermächtigkeit Quartär anklicken. Die entsprechende Karte wird dann geladen. Wenn Sie in den gewünschten Bereich klicken, werden Ihnen die Grundwassermächtigkeiten in Metern jeweils angezeigt.

Die tertiäre grundwasserstauende Bodenschicht

Die Sedimente des Tertiärs unterlagern die Donaukiese des Quartär. Sie bestehen aus Sand, Ton und Mergel. Durch diese Sedimente wird das Grundwasser gestaut bzw. es wird nur schlecht geleitet. Die Wasserführung ist gering.

Die Tertiärsedimente bilden ein welliges Relief, welches zum Teil, zum Beispiel am Dachsberg, an die Oberfläche tritt. Die Mächtigkeit der Tertiärsedimente nimmt von Süden (rd. 120 m) nach Norden ab und beträgt z. B. in Etting nur noch wenige Meter.

Die Karstschicht aus dem Jura - unsere wertvolle Trinkwasserressource

Kalk- und Dolomitgesteine bilden eine bis zu 400 Metern mächtige Gesteinsschicht. Die Gesteine sind durchlässig und wasserlöslich und werden als „Karst“ bezeichnet. Die Gesteinsschicht ist stark porös und klüftig und speichert riesige Mengen an wertvollem Grundwasser, das sogenannte Karstwasser.

Diese Gesteinsschicht tritt kuppenartig in den Ortsteilen Oberhaunstadt, Etting und Wettstetten an die Oberfläche. An diesen Stellen sind die auflagernden Bodenschichten wenige Meter mächtig. Sie erkennen die Bereiche in der Kartendarstellung der geologischen Karte an der dunkelblauen Farbe. Um die wertvollen Trinkwasserressourcen zu schützen, wurden hier strenge Schutzauflagen erlassen.

Die Gesteinsschicht taucht nach Süden ab und liegen bei Winden bereits über 100 m unter Gelände.
Diese Karstschicht bildete sich in der Jurazeit. Die oberste Schicht des Jura, auch als Malm- oder Weißjura bezeichnet, entstand im Erdmittelalter vor 160 - 140 Millionen Jahren.