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Hochwasser

Außergewöhnliche Niederschläge und andere extreme Witterungsereignisse können an der Donau zu Überschwemmungen führen. Hochwasser lässt aber auch das Grundwasser ansteigen.


Aktuelle Wasserstände an der Donau

An der Donau unterhalten das Landesamt für Umwelt eine Messstelle in der Luitpoldstraße.

Die Grundwasserstände messen wir an 2 Messstellen in der Nähe der Donau.

Überschwemmungsgebiete im Stadtgebiet - Kartendarstellung

Nachfolgend können Sie sich mit dem linken Bild einen Überblick über die Überflutungsflächen in Ingolstadt verschaffen. Im INKB-Kartenportal stehen weitergehende Informationen interaktiv zur Verfügung. Ausführliche Informationen finden Sie im Umweltatlas des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU).

Es sind errechnete Überflutungsflächen an der Donau und Überflutungsflächen vergangener Hochwasser dargestellt.

Hochwasserbedingte Grundwasseranstiege

Hochwasser wirkt sich meist auch auf das Grundwasser aus. Dies kann, auch außerhalb von überfluteten Flächen, zu nassen Kellern und Gebäudeschäden führen. Besonders gefährdet sind hier Gebiete mit geringen Grundwasserflurabständen.

Hohe Wasserstände in Fließgewässern verursachen aufgrund des Druckunterschiedes zum Grundwasserstand eine erheblich stärkere Versickerung in den Untergrund. Die Wassermengen strömen ins Grundwasser. Regnet es gleichzeitig in großen Mengen, erhöht dies zusätzlich den Grundwasserstand. Nach dem Ereignis fließt das Grundwasser sehr viel langsamer als Hochwasser ab.

Am Beispiel des Pfingsthochwassers 1999 können Sie die Grundwasseranstiege während eines Hochwassers in nachfolgendem Bild anschauen. Insbesondere in Flussnähe kann das Grundwasser schnell und kurzzeitig ansteigen. Mit einer zeitlichen Verzögerung steigt auch landeinwärts das Grundwasser.

Bild vergrößern: Hochwasserbedingte Grundwasseranstiege beim Pfingsthochwasser 1999
Die Karte zeigt die hochwasserbedingten Grundwasseranstiege am Beispiel des Pfingsthochwassers 1999.

Hochwasserverlauf am Baggersee - Erläuterungen

Aufgrund vergangener Hochwasserereignisse lässt sich der Hochwasserverlauf im Naherholungsgebiet Baggersee recht gut beschreiben. Man kann diesen im Wesentlichen in drei Phasen einteilen. Weiterführende Informationen zu den einzelnen Phasen finden Sie unter der Tabelle.

Phase 1 ab einem Donaupegelstand von 4,80 m Überschwemmung des Donauvorlandes in den Auwaldbereichen des Schafirrsees
Phase 2 ab einem Donaupegelstand von 5,40 m Überschwemmung des Donauhinterlandes mit dem Naherholungsgebiet über das Überlaufwehr „Schwarzer Damm“
Phase 3 ab einem Donaupegelstand von 5,85 m Überschwemmung des Gebietes „Roter Gries“

Phase 1 des Hochwasserverlaufs: Überschwemmung des Donauvorlandes

Die ersten Überschwemmungen in Ingolstadt beginnen fasst unbemerkt in den Auwaldbereichen um den Schafirrsee südwestlich von Gerolfing. Ab einem Donau-Pegelstand in Ingolstadt von ca. 4,80 m beginnt der Fluss über die Ufer zu treten. Das Donauvorland, was als Retentionsraum dient, wird großflächig überflutet (siehe Bild weiter unten).

Das Überlaufwehr südlich von Gerolfing (Donau-Km 2464,3) verbindet das höher liegende Gelände im Norden mit dem Donaustaudamm der Staustufe Ingolstadt. Dadurch verhindert es zunächst, dass das Hochwasser in Richtung Baggersee abfließen kann. Während der Schafirrsee und Teile des Gerolfinger Eichenwaldes bei mittleren Hochwasserabfluss bereits überschwemmt sind (Pegelstand zwischen ca. 4,80 m bis ca. 5,40 m), bleibt das Gebiet um den Baggersee zunächst vor Hochwasser geschützt.

Die Dammkrone des Überlaufwehres weist eine Höhenkote von 371,00 müNN auf. Erst ab einem Donau-Pegelstand von ca. 5,40 m wird das Überlaufwehr überströmt.  Teile der Hochwasserwelle werden ausgeleitet. Hiermit besteht akute Hochwassergefahr für das Naherholungsgebiet um den Baggersee.

Bild vergrößern: Baggersee - Hochwasserverlauf - Phase 1
Der Kartenausschnitt zeigt die Ãœberschwemmung des Donauvorlandes in Phase 1 eines Hochwassers ab einem Donaupegelstand von 4,80 Meter.

Phase 2 des Hochwasserverlaufs: Überschwemmung des Donauhinterlandes

Bei Donauabflüssen von circa > 1300 m³/s (Donaupegel Ingolstadt ca. 5,40 m) wird das südlich von Gerolfing an der Donau gelegene Überlaufwehr, welches auch als „Schwarzer Damm“ bezeichnet wird, überströmt. Diese Streichwehrüberströmung ist entscheidend für den Beginn der Überschwemmungen im linken Hinterland der Donaustaustufe Ingolstadt.

Die Entlastungsmengen die über den „Schwarzen Damm“ mit ca. 20 m³/s bis 195 m³/s abfließen, sind gewaltig. Je nach Verlauf der Hochwasserwelle wird bei einem stündlichen Wasseranstieg von ca. 15 – 30 cm das gesamte Naherholungsgebiet innerhalb von nur 8 – 16 Stunden fast vollständig überflutet.

Ungünstig wirkt sich zudem der Hochwasserrückstau aus dem Unterwasser der Staustufe aus. Die gestiegenen Pegelstände der Donau verhindern, dass die Wassermassen, die sich breitflächig über das Naherholungsgebiet erstrecken, abgeführt werden können.

Bild vergrößern: Baggersee Hochwasserverlauf - Phase 2
Die Karte zeigt die Ãœberflutung des Donauhinterlandes in Phase 2 eines Hochwassers ab einem Donaupegelstand von 5,40 Meter.

Phase 3 Hochwasserverlauf Baggersee - Feldschütt - Roter Gries

Das wenig höher liegende Gebiet "Feldschütt- Roter Gries" wird bei Phase 2 nicht zwangsläufig überflutet. Erst ab einem Pegelstand der Donau von > 5,85 m besteht eine akute Gefährdung durch das Donauhochwasser für das Gebiet.

Bitte beachten Sie, dass bereits vor Erreichen der kritischen Hochwassermarken die Zufahrtsstraßen im Naherholungsgebiet unterbrochen oder gesperrt sind.

Auch wenn ein Donau-Pegelstand von 5,85 m nicht erreicht wird, ist für das Wochenendgebiet innerhalb von 1 bis 3 Tagen mit hochwasserbedingten Grundwasseranstiegen im Bereich von tiefer liegende Geländesenken auszugehen.

Gefährdungsbereiche am Gebäude

Hochwasser oder abfließendes Wasser aus Starkregen kann oberflächlich ins Gebäude fließen. Auch anstehendes Grundwasser kann ins Gebäude eindringen.

Hier ist es wichtig, die Gegebenheiten des Grundwassers vor Ort zu wissen. Und nicht nur im Falle eines Hochwassers. Es ist relevant für die Planung des Kellers, die Planung der Auftriebssicherheit des Gebäudes oder für Schutzmaßnahmen.

Die Grundwasserstände können Sie in unserem Kartenportal nachsehen. Gerne geben wir Ihnen auch weitergehende Auskünfte. In unserem Starkregenauskunftssystem können Sie nachschauen, ob ihr Grundstück durch abfließendes Wasser gefährdet ist und eine Detailauskunft anfordern.
Für Baumaßnahmen im Nahbereich von Überschwemmungsgebieten ist der Bemessungswasserstand (höchster zu erwartender Grundwasserstand) bei der Planung zu berücksichtigen.


Beachten Sie folgende grundsätzlichen Gefährdungsbereiche:

  • Gebäudestandsicherheit: Auftriebskräfte, Wasserdruck und Strömungskräfte führen zu einer Beanspruchung der Kellersohle oder der Grundmauern und können im Extremfall zum Aufschwimmen oder zu einem Durchbruch führen.
  • Eindringen von Wasser in das Gebäude: Oberflächenwasser durch Hochwasser oder Starkregen, Grundwasser oder das Abwasser aus einem Kanalrückstau kann Wasserschäden an der Bausubstanz und am Inventar verursachen.
  • Außenanlagen: Oberflächenwasser oder Grundwasser beschädigt Einrichtungen wie Garagen, den Garten oder verursacht das Aufschwimmen von Öltanks und weiteres.