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Regenwasserversickerung - hydrogeologische Voraussetzungen

Grundsätzlich sollte Regenwasser versickert werden. Ob dies möglich ist, hängt von den Grundwasser- und Bodenverhältnissen vor Ort ab.

Versickerungsfähigkeit des Untergrundes

Ob versickert werden kann, hängt unter anderem von der Wasserdurchlässigkeit, der Mächtigkeit des Bodens sowie von der physikalischen, der chemischen und der biologischen Leistungsfähigkeit des Sickerraumes ab. So sind z. B. Böden mit hohem Tonanteil oft wegen ihrer Stauwirkung eher ungeeignet. Untergründe mit einer sehr hohen Durchlässigkeit wie grobkörniger Kies jedoch auch, da hier das Regenwasser schnell durch den Boden fließt und nicht ausreichend gereinigt wird.

Grundsätzlich gilt: Je geringer die Durchlässigkeit eines Bodens ist, umso größer ist der Flächenbedarf für die Versickerung bzw. umso mehr Speicherraum muss zur Verfügung gestellt werden. Nach Möglichkeit sollte jedoch immer eine Oberflächenversickerung zur Anwendung kommen. Beim Durchfließen durch die belebte Bodenzone wird das Niederschlagswasser gut gereinigt.

Es wird grundsätzlich empfohlen, die Versickerungsfähigkeiten durch geeignete Sickertests prüfen zu lassen.

Die Durchlässigkeit des Sickerraumes wird durch den Durchlässigkeitsbeiwert des Bodens (kf-Wert) angegeben. Der kf-Wert ist abhängig von der Korngrößenverteilung, der Lagerungsdichte und von der Bodenart, bei bindigen Böden zusätzlich vom Gefüge. Die entwässerungstechnisch relevante Durchlässigkeit sollte in einem kf-Bereich von 1*10 -3 bis 1*10 -2 bewegen.


Wasserschutzgebiete und Altlasten

Wird eine Versickerungsanlage in einem Trinkwasserschutzgebiet geplant, sind die Anforderungen der jeweiligen Schutzgebietsverordnung maßgebend.

Weitere Einschränkungen können sich auf Grundstücken, die mit Altlasten oder als Altlastenverdachtsflächen einzustufen sind, ergeben

Beurteilung der Versickerungsmöglichkeit

Die Beurteilung der Versickerungsmöglichkeiten setzt für Bauherrn und Planer eine differenzierte Betrachtung der örtlichen Situation und Randbedingungen voraus. Es empfiehlt sich bei größeren Bauvorhaben gegebenenfalls die örtlichen hydrogeologischen Verhältnisse durch eine Baugrunderkundung oder einen privaten Sachverständigen zu prüfen.

Gerne können bei uns weitere Details zu Grundwasserständen und Durchlässigkeiten angefordert werden.